Kirchen und KlösterStadt Altenburg

St. Bartholomäi Kirche – Hier hatte schon Luther gepredigt Ältestes Kirche der Stadt Altenburg

Die St. Bartholomaei Kirche in Altenburg ist eine evangelische Hallenkirche. Ihr Vorgängerbau wurde bereits im Jahr 1100 das erste Mal erwähnt. Sie ist somit die älteste Kirche der Stadt sowie ein steinerner Zeuge der Reformation. Bedeutende Reformatoren wie Martin Luther, Wenzeslaus Linck und Georg Spalatin haben hier gepredigt. Spalatin verstarb 1545 in Altenburg. Seine Gebeine gelten jedoch als verschollen. Eine Marmorplatte im Innenraum der Kirche erinnert an das Grab Spalatins.


Bild der St. Bartholomäi Kirche
Bild der St. Bartholomäi Kirche

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Entstehung der St. Bartholomäi Kirche

Erste Kirche in Altenburg
Erste Kirche in Altenburg

Im Gebiet um Altenburg lebten früher die Sorben. Eine slawische Volksgruppe, die noch heute in der Lausitz anzutreffen ist. Um das Jahr 950 wurden Benediktinermönche aus Zeitz und Regensburg in das Altenburger Land geschickt. Ihr Auftrag war die Konvertierung der Sorben zum Christentum. Am 1. August 976 schenkte der römisch-deutsche Kaiser Otto II. die Stadt Altenburg dem Bistum Zeitz. Das Gebiet in der Stadt Altenburg um die heutige Straße „Brühl“ gilt als Keimzelle der Stadt Altenburg. Unter Kaiser Lothar III. (1075-1137) entstand im Jahr 1100 oberhalb des Marktes vom Brühl, auf einem Felsvorsprung erstmals eine romanische Saalkirche. Gestiftet wurde sie von Kaufleuten der Stadt und sogleich widmeten Sie das Gotteshaus dem heiligen Bartholomäus. Laut der kirchlichen Überlieferung ein Jünger Jesu sowie einer von 12 Aposteln.

Die Krypta aus den Anfangsjahren ist noch erhalten

Unter der Südwand des Chor befindet sich die heute noch erhalten Krypta. Mit dem Bau einer größeren Krypta unter der Chor-Nordwand wurde zwar begonnen. Hierzu hätte die Kirche jedoch in eine Stiftskirche umgewandelt werden müssen. Dazu kam es aber nicht mehr. Stattdessen stiftete Friedrich I. (Barbarossa) dem Augustiner Orden das Kloster „Unser Lieben Frauen auf dem Berge vor Altenburg„. Von diesem sind heute noch die beiden roten Kirchtürme, bekannt als „Rote Spitzen“ erhalten. 1215 übergab der römisch-deutsche Kaiser Heinrich II. Kirchenpatronat über St. Bartholomäi den Augustiner-Chorherren.

   

Ausstattung der Kirche St. Bartholomäi

Altar im Chor
Altar im Chor

Römische Basiliken stellen die architektonische Urform aller Kirchenbauten dar. In ihnen wurden früher Handelsgeschäfte durchgeführt und Gericht gehalten. Aus diesen frühzeitlichen Hallenbauten entstanden und orientieren sich später die christlichen Kirchen-Häuser. Die Bartholomaei-Kirche verfügt über ein Langhaus mit Chor und einer halbrunden Apsis aus Sandstein. Ursprünglich hatte St. Bartholomäi sogar zwei Kirchtürme. Im Innenraum wird das Kirchenschiff von einem Kreuzgratgewölbe überspannt. Altar und der Retabel stammen aus der Kirche St. Laurentius in Buchheim bei Eisenberg. Nur die Figuren des gekreuzigten Jesus, Moses und Johannes der Täufer sind Originale der Kirche. Auf dem Zweiflügel-Retabel ist eine Bild von Maria mit Laurentius von Rom und der heiligen Lucia zu sehen. Die Predella ziert hingegen die Krönung Marias.

Die Bleiglasfenster im Chor stellen folgende Szenen dar:

  • Auferstehung Jesus (Mittelfenster)
  • Taufe Jesu (Nordfenster)
  • Abendmahl mit Maria und Martha (Südfenster)

Mehrmalige Umbauten prägen die Kirche

Kirchturm
Kirchturm

Um 1430 wurde das Gotteshaus von den reformatorischen Hussiten in Mitleidenschaft gezogen. Die Hussiten aus Böhmen kritisierten den damaligen Ablasshandel der katholischen Kirche zur Vergebung der Sünden. Ihr Anführer war der tschechische Reformator und Anführer Jan Hus. Er wurde maßgeblich durch Martin Luther und seine Ideen geprägt. 1459 stellte man das Haus als dreischiffige gotische Hallenkirche mit den beiden romanischen Türmen wieder her. Leider kam es 1668 zum Einsturz des Nordturms. Daraufhin entschloss man sich auch den Südturm abzutragen. Der heute erhaltene, mittige barocke Kirchturm geht daher auf einen Neubau von Christoph Richter aus den Folgejahren zurück. Du kannst den Turm auch besteigen und erhältst so einen tollen Blick über die Altstadt. Eigentlich verfügte das Gotteshaus auch über ein Dachreiter. Dieser wurde jedoch im Jahr 1872 abgebaut. 1881 errichtet man zusätzlich noch steinerne Emporen in der Kirche.

Martin Luther predigte in der Bartholomäi-Kirche

Martin Luther von Lucas Cranach d. Ä. 1528
Martin Luther von Lucas Cranach d. Ä. 1528

Die Kirche war schon früh ein Zeuge der Reformation. Auf Bitten der Bürger von Altenburg ließ man 1522 erstmals ein Prediger für die nun evangelische Kirche berufen. Auch Martin Luther selbst hielt hier Predigen ab und schloss sogar die erste Priester Ehe. In der Folge zog es weitere bedeutende Reformatoren, darunter Wenzeslaus Linck und Georg Spalatin nach Altenburg.

Bartholomäi gehört auch zu 22 bedeutenden Kirchen der Reformation in Deutschland. Sechs davon sind in Thüringen zu finden. Daher wurde das Gotteshaus 2011 mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.

Der Reformator Georg Spalatin

Bei Thalia bestellen: Georg Spalatin
Bei Thalia bestellen: Georg Spalatin

Spalatin wurde in Spalt bei Nürnberg im Bistum Eichstätt 1484 geboren. Er gehörte zu den bedeutendsten Reformatoren in Deutschland neben Martin Luther. Er studierte an der Universität Erfurt und erwarb dort 1499 seinen Baccalaureus Grad um. 1503 folgte sein Magister Abschluss an der neuen Universität Wittenberg. Es folgten Vertiefungen in Recht und Theologie in Erfurt sowie seine Priesterweihe um 1508. Weitere Informationen zu Georg Spalatin erhältst du im multimedialen Spalatin-Pfad. Einem interaktiven Wissensportal über den ehemaligen Wegbegleiter Martin Luthers. Das Spalatin-Gymnasium in Altenburg trägt bis heute seinen Namen. Vor dem Eingang der Kirche findest du eine lebensgroße Abbildung des Reformators.

Georg Spalatin in Altenburg

Spalatin Gymnasium Altenburg
Spalatin Gymnasium Altenburg

Nach Stationen im Schloss und der Universität Wittenberg wurde Spalatin 1515 Chorherr des St. Georgenstifts zu Altenburg. Der sächsische Kurfürst Johann der Beständige aus dem Wettiner Adel schätzte seine Arbeit und berief ihn 1525 zum Stadtpfarrer. Drei Jahre später wurde der „Steuermann der Reformation“ sogar zum leitenden Geistlichen des Kirchenkreises (Superintendent) ernannt. Im Alter von 61 verstarb Spalatin 1545 in Altenburg. Im Chor der Bartholomäi-Kirche erinnert eine Marmorplatte an sein Grab. Seine Gebeine gelten jedoch bis heute als verschollen.

Ladegast Orgel und Glocken

Ladegast Orgel
Ladegast Orgel

Die Kirchenorgel stammt vom Orgelbauer Friedrich Ladegast aus Zettlitz aus dem Jahr 1881. Sie verfügt über 44 Register und 2.554 Pfeifen. Das Geläut besteht aus drei Glocken aus Bronze, die den Turmeinsturz von 1659 und die Kriegszeiten im 20. Jahrhundert überstanden hatten. Nach Restaurierungen in den Jahren 1981-88, bei denen man auch die Emporen reinigen ließ, erklingen diese nun nun wieder im alten schönen Klang. Besuch auch gerne den sonntäglichen Gottesdienst evangelischen Gemeinde Altenburg in der St. Bartholomäi Kirche.

Hier befindet sich die Bartholomäi-Kirche Altenburg auf der Karte:

Christoph Janß

Hallo, ich bin Chris, Tourismus Blogger und Hobbyfotograf aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Als Freelancer und Marketer helfe ich Kunden bei ihrem Marketing.

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