Das Rathaus Altenburg wurde zwischen 1561 und 1564 erbaut und zählt zu den bedeutendsten deutschen Rathäusern im Stil der Renaissance. Der Weimarer Landbaumeister Nikolaus Gromann plante die Errichtung des repräsentativen Rathausbaus zu Altenburg, die Durchführung erfolgte jedoch durch Caspar Böschel aus Chemnitz. Der bedeutende Profanbau liegt an der Südseite des schönen Marktplatzes.
Hofbaumeister Nikolaus Gromann
Gromann wurde 1566 in Gotha geboren. Er war Hofbaumeister auf Lebenszeit beim dortigen Wettiner Kurfürsten Johann Friedrich I.. Besondere Aufmerksamkeit wurde ihm erstmals durch die Fertigstellung der protestantischen Schlosskapelle in Torgau zu Teil. Diese wurde direkt nach der Reformation 1543-1544 errichtet und von Martin Luther eingeweiht und stand Modell für viele weitere Kirchenbauten. Gromann war ein vielseitig talentierter Baumeister.
So entstanden unter seiner Regie Rathäuser, Kirchen, Festungen, Straßen, Brücken und Brunnen. Bekannte Gebäude die Gromann umsetzte waren unter anderen das Rathaus in Gera und Altenburg, das Lucas Cranach Haus in Weimar, die Feste Heldburg, das alte Schloss von Dornburg/Saale sowie das Jagdschloss Fröhliche Wiederkunft in Trockenborn-Wolfersdorf.
- Rathaus Altenburg
- Eck-Erker
- Rathaus Altenburg
Das Rathaus Altenburg von Außen
Das rechteckige Gebäude verfügt über drei Geschosse mit reichhaltigen Fassadenschmuck mit Gaffköpfen. An der Außenfassade befinden sich in regelmäßigen Abständen Fenster mit darunter liegenden, horizontalen Gesimsen. An den Ecken der Vorderseite liegen die beiden Eck-Erker mit plastischen Relief-Bibelszenen. Dazwischen steht das hervorgehobene Eingangsportal mit dem darüber liegenden, achteckige Treppenturm, der über eine Laterne sowie eine Monduhr verfügt. Abgeschlossen wird der Turm durch eine bogenförmigen Haube mit einer Wetterfahne.
- Eck-Erker
- Plastischen Relief-Bibelszenen
- Eingangsportal
- Giebel
- Achteckiger Turm mit Monduhr
Innenausstattung und Restaurierung
- Rathaustür mit schmiede eisernem Ring
- Turmaufgang
- Innnhof
- Großer Ratssaal
- Großer Ratssaal
- Großer Ratssaal
- Platz der Richter
- Gerichtsstuhl Überschrift – Glatte und harte Strafen
Besonders sehenswert ist der festliche Rathaussaal und das Bürgermeisterzimmer mit seiner wertvollen Innenausstattung. Im Ratskeller kann man es sich heute bei gut bürgerlicher Küche gut gehen lassen. Die Bildhauerarbeiten im und am Gebäude wurden von Hermann Werner, einem Genremaler aus Samswegen angefertigt.
Sie orientieren an italienischen Vorbildern. Das Rathaus wurde zwischen den Jahren 1923 und 1924 um ein Sparkassengebäude, links vom Gebäude ergänzt.