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Das macht den Bergbau Technik Park so besonders Die Stahlgiganten an der A38

Der Bergbau Technik Park bietet Braunkohlebagger zum Anfassen und Industriekultur im XXL-Format. Das Freilichtmuseum an der A38 südlich von Leipzig zeigt dir den kompletten Prozess der ehemaligen Braunkohleförderung im Tagebau Espenhain. Vom Abbau, dem Transport, der Verkippung bis hin zur Sanierung und Renaturierung. Heute ist das Areal ein beliebtes Naherholungsgebiet für Wassersportler.

Start der Braunkohleförderung im Raum Leipzig

Bei Thalia bestellen: Braunkohle
Bei Thalia bestellen: Braunkohle

Bereits im 14. Jahrhundert gruben die Menschen im Leipziger Raum nach Braunkohle. Zunächst waren dies nur sporadische Nebenförderungen im Zuge von Brunnengrabungen oder der Ausbeute von Lehm. Doch mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurden Torf und Braunkohle für die Energieerzeugung zunehmend interessant. Denn die Verhüttung von Roheisen zu Stahl bedurfte Unmengen an Energie. Energie, die der schwindende Holzlieferant Wald nicht mehr liefern konnte. Ein Beispiel hierfür ist der Harz, der vor der Förderung von Kohle nahezu abgeholzt war.

Die ersten Schächte werden errichtet

Braunkohle Vorkommen im Raum Leipzig
Braunkohle Vorkommen im Raum Leipzig

Im Raum Leipzig bot sich die Möglichkeit, relativ leicht an den begehrten Rohstoff zu gelangen. So liegt die sogenannte „Brennende Erde“ hier nur wenige Meter unter der Erdoberfläche. Die Schicht hat eine Mächtigkeit von bis zu 10 Metern. Genau genommen gibt es insgesamt vier Flöze im Mitteldeutschen Revier. Diese erstrecken sich östlich und westlich des Fluss Weiße Elster, einem Gewässer, das von Süden nach Norden auch Leipzig durchquert. Man kann sagen, dass Leipzig auf Braunkohle gebaut wurde. Natürlich wollte man nicht Leipzig abreißen (na ja, die DDR Führung hatte mal drüber nachgedacht), um an den begehrten Brennstoff zu gelangen. So eröffneten zum Ende des 19. Jahrhunderts diverse Bergwerke im Tiefbau zwischen Altenburg und Borna.

   


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Braunkohleförderung in der DDR

Die DDR setzte im großen Maßstab auf die Stromerzeugung aus heimischer Braunkohle. Nur 10 % des Bedarfs konnten mit den beiden Atomreaktoren Greifswald und Rheinsberg gedeckt werden. Zum Bau weiterer Reaktoren, 20 an der Zahl wie vorgesehen, kam es nicht. Der Tagebau Espenhain war einer von vielen Abbaugebieten im sozialistischen Staat. Seit der Inbetriebnahme im Jahr 1937 und der Stilllegung 1996 konnte man im Tagebau Espenhain 565 Millionen Tonnen Braunkohle fördern. Die Abraummenge schlug mit etwa der dreifachen Menge zu Buche. Zum Einsatz kam schweres Gerät des Kombinats „Tagebau-Ausrüstungen, Krane und Förderanlagen“ – TAKRAF (heute TAKRAF GmbH). Die beiden größten Maschinen, den Absetzer sowie den Braunkohlebagger, kannst du heute noch im Bergbau Technik Park bestaunen.

Das Naherholungsgebiet Leipziger Neuseenland entsteht

Nach dem Ende des Tagebaus in Espenhain füllten sich die tiefen Abraumbecken mit Grundwasser. Gewässer entstanden zu denen der Störmthaler See, der Markkleeberger See und das Rückhaltebecken Stöhna gehören. Zusammen mit weiteren, ehemaligen Tagebaubecken in der Region bilden Sie das Leipziger Neuseenland. Die Bergbaufolgelandschaft mit 19 Seen umfasst ca. 70 Quadratkilometer. An vielen Ufern wurde Sand aufgeschüttet, so dass Badestrände entstanden. Der Großteil der Seen ist untereinander mit Kanälen verbunden. Das Naherholungsgebiet lockt viele Badegäste aber auch Wassersportler wie Kiter, Surfer, Segler, Kajakfahrer an. Die Grundstücke direkt am Wasser werden aktuell teuer gehandelt. Mit dem Freizeitpark Belantis, dem Bergbau Technik Park, dem Kanupark Markkleeberg und dem Highfield Festival entstanden weitere Attraktionen am Wasser.

Bergbau Technik Park
Bergbau Technik Park

Schweres Gerät – Braunkohlebagger, E-Loks und Absetzer

Früher war das Gebiet von einem urzeitlichen Meer bedeckt, in dem Riesenhaie ihr Unwesen trieben. Ihre Zähne findest du hier heute noch.

Heutige Tagebau der MIBRAG

Die Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft (MIBRAG) aus Zeitz fördert heute noch Braunkohle in der Region. Bis zur Wende hieß das Unternehmen VEB Braunkohlenkombinat Bitterfeld. Sie betreibt sowohl den Tagebau Vereinigtes Schleenhain südlich von Leipzig als auch Profen nordöstlich von Zeitz. Die Kohle wird in den beiden Kraftwerken Lippendorf (1750 MW elektrisch und 330 MW thermisch) und Schkopau (900 MW elektrisch) verfeuert. Beide Einheiten produzieren Elektrizität, Lippendorf zusätzlich noch Fernwärme.

Braunkohlekraftwerk Lippendorf
Braunkohlekraftwerk Lippendorf

Was ist Braunkohle und wie entsteht sie?

Braunkohle ist ein lockeres, bräunliches Sedimentgestein. Der fossile Brennstoff ist über viele Millionen Jahre durch Inkohlung entstanden. Abgestorbene Bäume und Pflanzen wurden von neuen Erdschichten überlagert und durch hohen Druck zu Braunkohle gepresst. Je nach Dauer entsteht dann Braun- oder Steinkohle. Der Rohstoff liegt als Lagerstätte in großen Mengen in Nordrhein-Westfalen und Sachsen vor. Hier wird er seit über 200 Jahren im Tief- und Tagebau abgebaut. Die trockene Braunkohle hat als Energieträger etwa 2/3 des Heizwerts von Steinkohle. Zu Briketts gepresst, war er in der DDR der Hauptenergieträger.

Woraus besteht Braunkohle?

Der Energieträger besteht zu 65 bis 70 Prozent aus Kohlenstoff und zu 45 bis 60 Prozent aus Wasser. Er enthält zudem zwischen 21 und 36 Prozent Sauerstoff und bis zu 8,5 Prozent Wasserstoff. Je nach Lagerstätte können auch noch bis zu 2,5 % Schwefel enthalten sein. Vor der Verbrennung in Kohlekraftwerken muss der Rohstoff also noch unbedingt getrocknet und entschwefelt werden. Denn bleibt der Schwefel in der Kohle, entsteht beim Brennvorgang Schwefeldioxid. Als Sauren Regen kann dieser das Ökosystem schädigen und Pflanzen und Tiere beim Wachstum beeinträchtigen.

Hier findest du den Bergbau Technik Park auf der Karte:

Christoph Janß

Hallo, ich bin Chris, Tourismus Blogger und Hobbyfotograf aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Als Freelancer und Marketer helfe ich Kunden bei ihrem Marketing.

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