Kloster Wechselburg – Was die Basilika so besonders macht Eine Perle an der Zwickauer Mulde
Kloster Wechselburg blickt auf eine lange Geschichte zurück. Lauf der Zwickauer Mulde entstand im 10. Jahrhundert eine slawische Höhenburg (Burgstall) zwischen Fischheim und Wechselburg. Hierbei handelte es sich um einen 50-70 m großen Ringwall. Später gründete der Wettiner Marktgraf Dedo III. auch der „Fette“ genannt, um 1168 das Kloster Wechselburg (früher „Zschillen“ für „Bienenort„) in unmittelbarer Nähe dieser alten Befestigung. Die dazugehörige Kirche diente als letzte Ruhestätte dieser adligen Familie.
Der Deutsche Ritterorden an der Mulde
Im Kloster Wechselburg lebten fortan Augustiner-Mönche, die aus dem aus dem Kloster Petersberg bei Halle stammten. Im Jahr 1200 konnte der Bau der dreischiffigen „Basilika Heilig Kreuz“ fertiggestellt werden. Es war Markgraf Heinrich der Erlauchte, der die Anlage 1278 dem Deutschen Ritterorden übertrug. Im Jahr 1543 viel das Kloster dem Fürsten Moritz von Sachsen zu, aus dem Adelsgeschlecht der albertinischen Wettiner. Im Zuge der Reformation enteignete er viele Klöster und trug so einen großen Besitz zusammen. Das Kloster Wechselburg, die Orte Penig, Zinnberg, Remse und als auch die Rochsburg tauschte er wenig später gegen die Orte Hohenstein, Wehlen und Lohmen in der Sächsischen Schweiz ein.
Das Kloster Wechselburg hieß früher „Zschillen“ (Bienenort)
Die Grafen von Schönburg
Fortan herrschten die Grafen von Schönburg über das Gebiet. Ein altes sächsisch-thüringische Adelsgeschlecht, das ihren Stammsitz in der Schönburg am Fluss Saale hatte. Die von Schönburg beauftragten 1753-56 den Baumeister Johann Gottlieb Ohndorff mit dem Bau eines Barockschlosses auf dem Grund des inzwischen verfallenen romanischen Klosters.
1869 konvertierten die Grafen zum Katholizismus und ließen die Kirche entsprechend umbauen. Im 2. Weltkrieg erlitt das Kloster durch Munitionssprengungen schweren Schaden am Dach sowie den Malereien. Nach dem Krieg ließ man die Besitzer enteignen und begann erst 1953 mit den notwendigen Restaurierungs-Arbeiten. Diese sollten ganze 12 Jahre andauern. Bis zur deutsch-deutschen Wiedervereinigung war die Kirche ein beliebter Wallfahrtsort für Gläubige Christen.
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Vom Neubeginn und der „Basilica minor“
Der Neubeginn an der Mulde begann nach der Deutschen Wiedervereinigung. Neue Mönche kamen aus dem Benediktiner-Kloster Ettal in Oberbayern in das Kloster Wechselburg. Sie engagierten sich alsbald in der Wallfahrts- und Pfarrseelsorge und betrieben ein Jugend- und Familienhaus. Nach einem weiteren Ausbau des geistlichen Haus im Jahr 2010 wurde die Anlage zum Priorat des Abtei Ettal, in dem Mönchen und Nonnen wirken dürfen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Franziskus ehrte das Kloster 2018 mit dem Titel „Basilica minor“ als bedeutende Einrichtung für das Umland. So zu sagen, eine Art UNESCO Auszeichnung der Kirche!
Die Muldenbrücke aus Porphyr ist einmalig
Wenn du von Westen nach Wechselburg fährst, musst den Fluss Zwickauer Mulde überqueren. Dabei überquerst du die schöne Steinbrücke, hergestellt aus rotem Porphyr. Die Muldenbrücke wurde zwischen den Jahren 1844 und 1846 errichtet. Zuvor stand hier eine Holzbrücke als Ersatz für die alte Furt. Hatte man 1945 noch ein Joch der Brücke gesprengt, erfolgte 1995 eine komplette Sanierung und Reparatur. Den Eingang zur Brücke markieren zwei Steinfiguren aus einer Kunststoff-Porphyr-Mischung. Die linke Figur hält die Wechselburg in ihren Händen. Erschaffen wurden die Figuren von den Chemnitzer Bildhauern Richter und Schubert im Jahr 1996. Die Burg symbolisiert den „Wechsel“ bzw. „Tausch“ der Burgen zwischen Ernst Moritz von Sachsen und den Grafen von Schönburg. Hiervon leitet sich auch der Name der Wechselburg ab.
Das Wort „Wechsel“ geht auf den damaligen Gebietstausch zurück
Sehenswert ist auch die Lettner-Kanzel im Kirchenschiff
Die romanische „Basilika HI. Kreuz“ ist eine Kloster- und Pfarrkirche. Sie gehört zu den am besten erhaltenen romanischen Kirchen östlich der Saale. Große Teile der Kirche bestehen aus roten Porphyr, versteinerte Lava Asche aus dem nahe liegenden Bruch des Rochlitzer Berg. Über der Eingangstür begrüßt dich bereits das Osterlamm, „Agnus Dei“ (das Lamm Gottes). Um 1230 wurde im Inneren die markante steinerne Lettner-Kanzel errichtet, einer Raumabtrennung für Priestermönche und Laienmönchen.
Die Kanzel wurde 1971 aus ursprünglichen Werkstücken wiedererrichtet nachdem sie 1863 zerrissen wurde. Vor der Kanzel befindet sich außerdem das Grabmal von Dedo von Groitzsch und seiner Frau Mechthild (1190/89), den Auftraggebern der Kirche. Der rote Porphyr-Taufstein ist nicht original, sondern stammt aus einer Kirche in Jerisau nahe Glauchau. Das schöne, gotische Rippennetz sowie das Kreuzrippen-Gewölbe, wurden im 15. Jahrhundert errichtet. Den abschließenden Höhepunkt bilden die beiden mit Gold bemalten Altare.
Vor dem Kloster-Eingang befindet sich noch die „St. Ottokirche“ am Ehrendenkmal. Nach einem langen Kirchen/Kloster-Gang empfehle ich dir das hervorragende „Café Am Schloßpark„. Bei schönem Wetter kannst du hier sehr gute und hausgemachte Torten und Kaffee genießen.
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