Wer hat das Teehaus Altenburg erbaut? Mit der Orangerie und dem Biergarten im Schlosspark Altenburg
Das Teehaus und die Orangerie liegen im Schlosspark von Altenburg. Sie wurde zwischen 1706 und 1712 auf Wunsch des damaligen Herzog Friedrich II. im Stil des Barock errichtet. Teehäuser waren im 18. Jahrhundert Teil der modischen China-Begeisterung und dienten zur Gestaltung von Parks. Orangerien dienten zur Aufbewahrung von kostbaren aber nicht winterfesten Pflanzen in der kalten Jahreszeit.
Errichtung des Teehaus
Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg ließ den verwilderten Schlossgarten nach französischem Vorbild im Geschmack der Zeit umgestalten. Am höchsten Punkt des Parks sollte mittig das neue Lusthaus entstehen, dass wir heute als Teehaus kennen. Für die Errichtung wurde der herzogliche Landbaumeister Johann Heinrich Gengenbach aus Zeitz herangezogen, der sich auch schon für den Umbau von Schloss Altenburg verantwortlich zeigte. Das an dieser Stelle bereits vorhandene Gewächshaus und das Ballspielhaus wurden abgetragen. Kurz darauf begann der Bau des Teehaus sowie der Orangerie. Beide Gebäude verfügen über ein klassisches Mansard-Walmdach, dass mit dunklen Schieferplatten bedeckt ist
Festsaal und Kultur im Teehaus
Das neue Teehaus wurde mit einem großen Festsaal im 1. Obergeschoss ausgestattet. Dieser ist über äußere Freitreppen zu erreichen. Im Saal wurden schon früh Tänze aufgeführt, Konzerte gegeben und viel gefeiert. Das große Deckengemälde stammt vom Gothaer Hofmaler Johann Heinrich Ritter. Die prachtvollen Stuckarbeiten sind hingegen den Brüdern Carolo Ludovici und Domenico Castelli zuzuschreiben. Im 20. Jahrhundert nutzte man das Teehaus vermehrt als stilvolles Café mit angrenzenden Biergarten.
Bewirtschaftet wurde das Café vom Konditor Walter Volkstädt aus Altenburg. Dessen hervorragendes Kaffee-Haus befindet sich heute am Landestheater in der Burgstraße 13. Der Biergarten am Teehaus hat in den warmen Jahreszeiten geöffnet. Dann gibt es hier gutes Bier, Brezel und Thüringer Rostbratwurst unter freiem Himmel. Zu empfehlen ist auch die Pension Weinstube Hofgärtnerei. Sie liegt direkt vor der Orangerie und auch dort kann man schön im Innenhof essen und trinken.
Die Orangerie und das Teehaus Altenburg
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Die Orangerie im Schlosspark von Altenburg
Im 16. Jahrhundert kam bei den europäischen Fürsten Zitrusbäume in Mode. Bäume dieser Art wurden allgemein als „Orangerie“ bezeichnet. Um die nicht winterharten Bäume in der kalten Jahreszeit unterzubringen, entstanden zunächst Gewächshäuser. Erste Gebäude dieser Art entstanden 1549 im Burggarten von Wien. Mit der Erfindung des Pflanzkübels ließen sich die Gewächse dann auch einfacher transportieren. Im späten 17. Jahrhundert entstanden dann die ersten Orangerie Gebäude. Geheizt wurden diese mit einem Kachelofen. Einige verfügten sogar schon über einen Wintergarten aus Glas. Auch in der Orangerie von Altenburg wurden zu dieser Zeit kostbare Pflanzen und exotische Gewächse untergebracht. Das lange Gebäude verfügt über einen Mittelpavillon und Seitenflügel. Später hatte hier der bekannte Altenburger Maler Ernst Müller-Gräfe (bis 1954) sein Atelier.
Zitrusbäume wie Orangen oder Zitronen wurden allgemein als „Orangerie“ bezeichnet.
Ein Französischer Garten entsteht
Teehaus und Orangerie stehen mitten im großzügigen Schlossgarten umgeben von unterschiedlich großen und alten Bauarten. Zusätzlich ließ man große Rasenflächen anlegen, Büsche pflanzen und Statuen aufstellen. Außerdem wurde ein Teich mit Wasserspielen angelegt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts gestaltete man den Garten im Stil eines englischen Landschaftsgartens um. Große Dahlien-Ausstellungen mit Preisgeldern wurden hier veranstaltet. Ein zusätzliches Ballspielhaus oberhalb des Schlosspark bot zudem Platz für allerlei Sportarten. Später wurde dieser Teil zum Hoftheater umgebaut. Aus diesem entstand letztendlich das Landestheater Altenburg.
Die Nutzung des Teehaus Altenburg in der DDR
In der DDR war das Teehaus ein Treffpunkt für Familien mit vielen Live-Konzerten und Festen. Die Orangerie wurde in dieser Zeit als Klub der Volkssolidarität bekannt und war insbesondere bei älteren Mitbürgern beliebt. Seit der deutsch-deutschen Wiedervereinigung wurde der Gebäudekomplex nicht mehr genutzt. 2004 entstand der Teehaus Altenburg Förderverein e. V. auf Initiative von engagierten Bürgern Altenburgs. Ziel war es, das barocke Teehaus sowie die Orangerie zu sanieren, zu erhalten und wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 2012 konnten die Gebäude nach acht Jahren Bauzeit feierlich wiedereröffnet werden.