Was das Wasserschloss Windischleuba mit Münchhausen zu tun hat
Das Wasserschloss Windischleuba wurde bereits im Jahr 925 erbaut. Es diente damals als Grenzfestung zum Schutz der anliegenden Stadt Altenburg. Später ließ man das ehemalige Rittergut zum Wasserschloss umbauen. Lange Zeit war es im Besitz der Grafen von Meißen und Münchhausen.
Die wehrhafte Seite des Wasserschloss Windischleuba
Die ehemals trapezförmige Anlage verfügt über eine umgebende Mauer mit vier Wehrtürmen an den Ecken. Der innere Wirtschaftshof ist heute noch an zwei Seiten von einem Wassergraben umgeben. Das mächtige Haupttor befindet sich auf der Nordseite. Ein weiterer Zugang wurde mit der Zeit im Westen angelegt. Der Baukörper mit dem Hauptflügel verfügt über zwei bzw. Geschosse. Das Äußere ist mit Staffelgiebel mit Viertelkreisen und Putzfassaden versehen worden. Sie Anlage enthält sowohl architektonische Elemente der Renaissance als auch des Historismus.
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Die Grafen von Meißen werden Eigentümer
Nach 1244 wurde Heinrich von Kohren (Burg Kohren bei Kohren-Sahlis) und Graf Hugo zu Stolberg Eigentümer der Burg. Ab 1300 ging das Lehen Windischleuba auf die Lehensherren der Grafen von Meißen und Leisnig über. Später übernahmen weitere Meißner Adelsgeschlechter die Burg von Windischleuba. Darunter die Grafen von Gabelentz (bis zum Jahr 1650) sowie ab 1677 die Grafen von Zehmen mit Ihrem Stammhaus bei Leipzig. Das Wasserschloss Windischleuba brannte 1677 im Dreißigjährigen Krieg nieder und wurde im anschließend Stück für Stück wieder aufgebaut und restauriert
Die Freiherren von Münchhausen ziehen ein
Im Jahr 1880 kaufte Börries Freiherr von Münchhausen das Anwesen. Der Gutsbesitzer aus dem niedersächsischen Moringen war seit 1873 mit Clementine von Gabelentz aus Schloss Poschwitz verheiratet. Börries lies das stark heruntergekommene Rittergut bis 1886 wieder aufbauen.
Bekannt geworden war die Familie Münchhausen durch „Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen“ (der Lügenbaron). Ihm wurden die Geschichten vom Baron Münchhausen zugeschrieben, der unter anderem auf einer Kanonenkugel ritt. Als die Familie 1920 zurück in das Bundesland Niedersachsen nach Apelern zog, übernahm dessen Sohn „Börries Albrecht Conon August Heinrich Freiherr von Münchhausen“ das Schloss. Er war ein antisemitischer Schriftsteller, Balladendichter und Lyriker der Neuromatik sowie Gründer der elitäre Deutsche Dichterakademie. Kurz vor Einmarsch der US-Armee im Jahr 1945 begann Börries von Münchhausen Selbstmord.
Die Familie Münchhausen wurde durch „Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen“ (der Lügenbaron) bekannt
Das Schloss wird zur Jugendherberge
Nach dem 2. Weltkrieg ließ man das sogenannte „Junkerland“ (Rittergut) im Zuge der sozialistischen Bodenreform der DDR enteignen. Man wandelte das Anwesen in ein Schulinternat (offiziell Landschulheim) um. Es wurde eine Außenstelle der Zentralschule im Ort Windischleuba. Das zum Gut gehörige Ackerland wurde Kleinbauern und Gärtner zur Bewirtschaftung zugeteilt. Heute befindet sich im Schloss Windischleuba eine Jugendherberge.
Der angrenzende Schlosspark weißt einen schönen alten Baumbestand mit Sumpf-Eichen, Silber-Ahorn und einer seltenen Süntelbuche auf. Diese soll auf einen Ableger der Tilly-Buche zurückgehen und von Münchhausen gepflanzt worden sein. Der Balladen Dichter Börries hatte den Park mehrfach als „Schloss in Wiesen beschrieben“.