Altes Rathaus Leipzig – So prächtig ist es im Innern Von Tuchmachern und Markgrafen
Direkt im Zentrum der Altstadt von Leipzig, findest du das Alte Rathaus. In seiner wechselhaften Geschichte hatte es entscheidend zum Wohlstand der schönen Messestadt am Fluss Pleiße und Parthe beigetragen.
Der Ursprung des Namen Leipzig
Die Anfänge Leipzigs gehen zurück auf das Jahr 800 nach Christus. Am südlichen Ausläufer der Norddeutschen Tiefebene, treffen die Flüsse Pleiße und Parthe aufeinander. Dort gründen die Slawen eine Siedlung die sie „Lipzk“, von „lipa“ nennen. 128 Jahre später gründen deutsche Siedler an dieser Stelle die Burg „urbs Lipzi“, am Ort des heutigen Matthäikirchhof. In der Chronik von Bischof Thietmar von Merseburg aus dem Jahr 1015, wird diese „Stadt der Linden“ erstmals urkundlich erwähnt.
Leipzig erhält das Stadtrecht
Unter dem Markgrafen Otto dem Reichen von Meißen, wird Leipzig das Stadt- und Marktrecht im Jahr 1165 in einem Stadtbrief erteilt. In den folgenden Jahren floriert der Handel. Entscheidend hierfür ist die günstige Lage der Stadt. Gleich zwei wichtige Fernhandelsstraßen treffen in Leipzig aufeinander. Auf der einen Seite die Via Imperii, die von Stettin im Norden nach Rom im Süden verläuft. Auf der anderen Seite die Via Regia, die vom westlichen Santiago de Compostela nach Kiew im Osten führt. Durchziehende Kaufleute mussten in der Folge ihre Waren zum Kauf anbieten (Stapelrecht). Ein regelmäßiger Markt/Messe findet ab dem Jahr 1180 statt (Marktrecht), auf dem unterschiedliche Waren wie z. B. Erz aus dem Erzgebirge sowie Pelze gehandelt werden.
Goldene Zeiten für Tuchmacher
Damit der Handel weiter floriert, werden Kaufleute die nach Leipzig reisen unter besonderen Schutz gestellt. Diesen gewährt der Markgraf Dietrich von Landsberg im Jahr 1268 höchst persönlich. Erstmals darf die Stadt nur fünf Jahr später sogar eigene Münzen prägen. Das erste Rathaus von Leipzig entsteht. Tuchmacher und Weber erhalten mit dem „Gewandhaus“ im Jahr 1341 erstmals ein eigenes Zunfthaus mit einer Tuchhalle von Friedrich II. von Meißen.
Neben der Tuchhalle befindet sich das erste Rathaus. Getrennt werden beiden beide Gebäude durch eine Gasse, die der Volksmund „Das Loch“ nennt. Jedoch entspricht das damalige Gebäude, südlich des Marktes, gerade einmal der Fläche der heutigen Ratsstube im jetzigen Gebäude. Vermutlich wickeln die Tuchmacher auch die ersten Ratsgeschäfte ab.
Das erste Rathaus von Leipzig
Die erste urkundliche Erwähnung des Rathaus von Leipzig findet sich jedoch erst im Jahr 1360. Wenig später gewährt Markgraf Friedrich III. von Meißen den Leipziger erstmals das Recht, eigenständig Zölle von fremden Kaufleuten zu erheben. Eigens wird hierfür eine Ratswaage eingerichtet.
Berühmte Söhne der Stadt Leipzig:
Das Wachstum der Stadt hält an und die beiden ersten Gebäude wachsen zusammen. Jedoch muss das Rathaus bereits Mitte des 15. Jahrhunderts um die beiden Gebäude links des heutigen Durchgangs erweitert und überbaut werden. Auch eine neue Ratsstube und der Treppenturm entstehen. Aus der Tuchhalle der Tuchmacher entsteht der Ratssaal und der Marktplatz wird angelegt. Hier wurde zuvor Lehm für die Ziegelherstellung gefördert. Um 1480 sind alle Umbauten fertig.
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Ein enormer Vorteil für die Messe: Kaiser Maximilian I. verlieh der Stadt im Jahr 1497 das Messeprivileg. Die dreimal jährlich abgehaltenen Märkte in Leipzig wurden zu Reichsmessen erhoben. In einem Radius von 15 Meilen durfte kein Ort einen anderen Markt abhalten.
Das heutige Aussehen des Rathaus Leipzig entsteht
Dem mehrfachen Bürgermeister Hieronymus Lotter ist das heutige Erscheinungsbild des Rathauses zu verdanken. Er lässt in den Jahren 1556 und 1557 das bis heute erhaltene Alte Rathaus errichten. Den gotischen Vorgängerbau lässt er durch ein Gebäude im Stil der deutschen Renaissance errichten. Der Turm mit seinen Uhren und den Mondphasen wird um einen Helm ergänzt. Unter der Uhr treten zweimal täglich die Stadtpfeifer aus einer Nische hervor. Im 2. Stock des Turms befinden sich Gefängniszellen für leichte Vergehen, im Keller ist der Kerker für die „schweren“ Jungs. Der hölzerne Altan vor dem Turm stammt jedoch von 1564. Die damaligen Baumeister sind Paul Speck und Paul Widemann. Mit dem Umbau ziehen auch die Richter sowie das Ratsarchiv ein.
Umzug in das Neue Rathaus
Ende des 19. Jahrhunderts beschließt die Stadt aus Platzmangel den Umzug in ein größeres Rathaus. Anstelle der alten Pleißenburg, entsteht im Jahr 1899 das Neue Rathaus. Nur dem Votum von Johannes Junck war es zu verdanken, dass das Alte Rathaus nicht abgerissen wurde. Stattdessen zog hier ab 1909 das Stadtgeschichtliche Museum nach gründlicher Renovierung und Umbau durch Otto Wilhelm Scharenberg ein.
Dabei entstanden auch die Arkaden, Fenster- und Simsgewände aus rotem Porphyr aus Rochlitz. Im Erdgeschoss entstanden 40 Gewölbe für Kaufleute und Läden. In den oberen Etagen konnte der Rat der Stadt Leipzig über 28 Stuben verfügen. Bei den Luftangriffen im Jahr 1943 und 1944 brannte der Dachstuhl aus. Das Feuer wurde jedoch durch die neue Betondecke im 1. OG getoppt. Erste Reparaturen erfolgten bereits zwischen 1946 und 1950 sowie nach der deutschen Wiedervereinigung in den Jahren 1988-90 und 2017-18.
Kostbarkeiten im Museum für Stadtgeschichte Leipzig
Du betrittst das Museum über den Durchgang unter dem Rathausturm. Es ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Im 1. OG befindet sich die frühzeitliche Geschichte der Stadt, angefangen bei der ersten slawischen Siedlung.
Über das Treppenhaus im Turm gelangst du dann in die zweite Ausstellung mit der Historie Leipzigs im 20. und 21. Jahrhundert. Sehenswert sind insbesondere die Ratsstube, die bis 1904 Sitz der Stadtverwaltung war so wie der 53 Meter lange Festsaal in dem auch die sächsischen Fürsten feierten.
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