Das hat mir am Flughafen Altenburg am besten gefallen
Im Jahr 2013 wurde der ehemalige Militär Flughafen Altenburg 100 Jahre alt. Der Flugplatz blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Das Museum „Flugwelt“ auf dem Flughafen-Gelände lässt diese Geschichte mit vielen Flugzeugen wieder lebendig werden. Mittlerweile haben sich am Standort viele Unternehmen der Luftfahrtbranche angesiedelt. Zudem nutzen Sportflieger und Fallschirmspringer das Areal.
Die Anfänge des Flugplatz Altenburg
Der Flugplatz wurde erstmals 1868 als Exerzierplatz „Storchsecke“ im Leinawald östlich der Stadt Altenburg beim Ort Nobitz erwähnt. Im Jahr 1909 landete hier erstmalig ein Luftschiff Namens „Parseval„. Zwei Jahre später ließ man die ersten Ein- und Doppeldecker bei den dortigen Flugtagen vorführen.
Ein Jahr vor dem 1. Weltkrieg wurde am Standort der militärische Flugstützpunkt Nobitz eingeweiht. Zu Kriegszeiten wurden hier Flugschüler ausgebildet und auch Jagdflieger der Typen Albatros, Fokker, DFW und Rumpler in den Hangars montiert.
Flughafen Altenburg im Dritten Reich
Nach der Niederlage wurde der Flugplatz und die verbleibenden Flieger demontiert. Doch bereits 1933 begann man mit der Vorbereitung zum Bau eines neuen Flughafens der ein Jahr später eingeweiht werden konnte. Hinzu kamen neue Start- und Landebahnen, Hallen und Werftanlagen. Nach Beginn des 2. Weltkriegs wurden erneut Kampfpiloten ausgebildet und ab 1942 Jagdflugzeuge des Typs Focke Wulf FW-190 zu Zweisitzern für Schulungszwecke umgebaut. Am 14. April 1945 besetzte die 6. US-Panzerdivision die Stadt Altenburg, musste diese jedoch nach Verhandlungen am 1. Juli der Roten Armee übergeben.
Übernahme durch die Russische Armee
Die Russischen Luft-Streitkräfte blieben bis 1992 am Flughafen Altenburg und bauten das Areal zum Fliegerhorst um. Fünf der sieben Flughallen wurden demontiert und nach Russland geschafft. Es entstanden Bunker, Baracken, Hangars und Luftabwehr-Stellungen (Raten des Typs 2K11 Krug, später Buk M1). Anfänglich wurden hier Jak-9-Jäger stationiert und ab 1952 dann auch Düsenjäger für die die Landebahn auf 1.800 Meter verlängert wurde. Zwischen 1954 und 1989 aktualisierte man die Jagdflugzeuge des Jagdbomber-Geschwader 37 und des 968 IAP Jagdflieger-Regiment. Nach und nach kamen die Flugzeug-Typen Mig-15, -17, -21, -23 und schließlich -29 zum Einsatz. Zeichen der damaligen Zeit sind noch am Exerzierplatz nahe dem Flugwelt Museum zu sehen.
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AOC – Leipzig-Altenburg Airport
Nachdem der Flugplatz am 15. Juni an deutsche Behörden übergeben wurde, fand endgültig die Wandlung zur zivilen Nutzung statt. Ein neuer Tower und Abfertigungsanlagen entstanden, so dass das erste Charter-Passagierflugzeug der Air Malta 1996 abheben konnte. Jedoch etabliert Ryanair als erste Fluggesellschaft erst ab 2003 Linienflüge von hier. Unter anderem gingen die Flüge nach Barcelona und London (2007). Die Umbenennung in Leipzig-Altenburg Airport (AOC) folgte und man baute das Terminal auf 640 qm sowie die Start- und Landebahn bis auf 2.435 Meter aus. Da die Buchungszahlen sich nicht wie gewünscht entwickelten, wich Ryanair 2011 auf den Flughafen Magdeburg-Cochstedt aus. Die Wandlung zu einem Flugplatz für Sport- und historisch-flugfähige Flugzeuge erfolgte schließlich 2012. Classic Flug errichtete daraufhin einen neuen 600 qm großen Hangar vor Ort. Mittlerweile haben sich auf dem Gelände mehrere Luftfahrt-Unternehmen wie Hutchison und Technify angesiedelt.
Das Museum Flugwelt Altenburg-Nobitz
Seit dem März 2005 können Gäste das Museum der Flugwelt Altenburg-Nobitz e.V. besichtigen. Die Ausstellung verfügt über zwei große Freiflächen mit vielen militärischen Flugzeugen. Darunter Modelle des Typs Mig-21 SPS, Lockheed F-104 „Starfighter“, Fiat G.91, Canadair Sabre MK 6 oder auch ein Transportflugzeug vom Typ Transall C-160 von Hamburger Flugzeugbau (HFB). Im Museum der Flugwelt erfahren Besucher viel über die Entwicklung der Luftfahrt sowie die Geschichte des Flughafen Altenburgs. Regelmäßig finden Sonderveranstaltungen und Flugshows statt. Hier findest du die Homepage der Flugwelt Altenburg-Nobitz.
Heutige Nutzung
Heute wird der ehemalige Verkehrsflughafen vornehmlich von Sportflugzeugen genutzt. So kannst du zum Beispiel von hier aus einen Rundflug buchen oder Fallschirmspringen lernen. Seit kurzem hat sich der Volkswagen Konzern hier eingemietet. Das neue Elektroauto VW ID.3 wird hier aufbereitet und für den Verkauf zwischengelagert.
Rundum kann ich sagen, dass mir die Mischung aus Vergangenheit (Luftschiffe, Jägerproduktion, russische Besetzung), dem Museum mit spannenden Exponaten sowie der Neuansiedlung diverser Firmen am Standort am besten gefallen hat.