Landestheater Altenburg – Das hat es mit der Semper Oper gemein
Das Landestheater Altenburg wurde 1869 bis 1871 als „Neues herzogliches Hoftheater“ vom Leipziger Architekten Otto Brückwald im Stil der Neorenaissance entworfen. Auftraggeber war der damalige Herzog Ernst I. von Sachsen-Altenburg. Heute gehört das Konzerthaus zum Theater Altenburg Gera. Ein Höhepunkt des Jahres ist das Neujahrskonzert des Theater-Orchester.
Der Architekt Otto Brückwald
Der Freimaurer Brückwald wurde 1841 in Leipzig geboren und war einer der bedeutendsten Architekten des 19. Jahrhunderts. Als viertes Kind eines Beamten der Post, lernte er zunächst das Handwerk des Maurers. Gute Leistungen (Belobigung und silberne Medaille) verhalfen ihm zu einem bezahlten Architektur-Studium an der königlichen Akademie in Dresden (1860 bis 1863). Nach seinem Studium legte er die Baumeisterprüfung im Atelier des Klenze-Schülers Georg Nikolai ab. Bekannt wurde Brückwald jedoch sehr bald durch seine Mitarbeit am „Neuen Stadttheater“ in Leipzig (Oper), bei der er Bauzeichnungen für Carl Ferdinand Langhans anfertigte, dem Baumeister des Brandenburger Tor in Berlin. Als bald war er ein gefragter Theater- und Akustik-Spezialist und realisierte in der Folge unter anderem das Hoftheater in Altenburg sowie das Bayreuther Festspielhaus (1872-1875). 1917 verstarb Otto Brückwald im Johannstift in Leipzig.
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Theater und Oper hat Tradition in Altenburg
In der Residenzstadt Altenburg wurden bereits seit Jahrhunderten Theater gespielt und sogar schon ab 1772 Opern aufgeführt. Unter anderem waren hier die Hofkapellmeister und Komponist Gottfried Heinrich Stölzel (1690 in Grünstädtel) sowie Georg Anton Benda aus Prag tätig. Benda war 1734 Violinist in
der Hofkapelle von Friedrich dem Großen (Friedrich II. oder der „Alte Fritz“). Die Aufführungen fanden im Schlossgarten-Theater nahe dem Marstall statt, das bis ins Jahr 1779 bestand. Vier Jahre darauf baute man eine Scheune in der Pauritzer Gasse in ein Städtisches Theater mit 700 Plätzen um.
Neue Impulse erhielt das Theater 1860 vom der neue Hofkapellmeister Wilhelm Stade , der mit Liszt und Wagner befreundet war. Im Jahr 1871 wurde schließlich auf Initiative von Herzog Ernst I. von Sachsen-Altenburg das herzogliche Hoftheater für alle Stände errichtet. Es sollte den gewachsenen Ansprüchen des Publikum in der Residenzstadt Genüge tun.
Architektur des Landestheater Altenburg
Für den Bau des „Neuen herzoglichen Hoftheaters“ engagierte man den Baumeister Otto Brückwald. Brückwald war ein Schüler Gottfried Sempers, der die Semperoper in Dresden schuf. Als Vorbild wählte er das Dresdner Hoftheater, den Vorgängerbau der Semperoper. Anschließend wurde das Neue Theater Altenburg zwischen 1869 bis 1871 im Stil der Neorenaissance errichtet. Einer architektonischen Richtung des Historismus im 19. Jahrhundert. Prominente Bauwerke dieser Zeit sind unter anderem die Wiener Staatsoper, die Villa Berg in Stuttgart, die Kunstakademien in Düsseldorf und München. Im Inneren des Konzerthaus entstanden 492 Plätze mit drei Rängen, Emporen, Balkonen und Logen. Besonders eindrucksvoll sind auch die Malereien am runden Decken Plafonds. Bereits im Jahr 1904 erweiterte man das Theater um eine klassizistische Fassade vor dem halbrunden Gebäudekörper.
Aufführungen des Orchester Theater Altenburg
Nach einer Restaurierung zwischen den Jahren 1993 bis 1995 wurde das Theater mit einer Aufführung Webers „Der Freischütz“ wiedereröffnet. Mittlerweile gehörte das Haus zum fusionierten „Theater Altenburger Gera“. Heute finden im Landestheater Altenburg fast 300 Aufführungen pro Jahr statt. Darunter Opern, Ballett- und Tanz-Aufführungen, Konzerte sowie Schauspiele. Auch Kindern und Jugendlichen werden mit Märchenvorstellungen und Puppentheater sowie einer Nachwuchs-Förderung viel geboten.
Namen großer Schauspieler waren bereits in Altenburg zu Gast. Darunter Akteure wie Eva-Maria Hagen, Bernard Minetti sowie Ingo Schulze. Persönlich eindrucksvoll fand ich unseren Besuch zum Neujahrskonzert. Die Qualität des Orchester des Theater Altenburg Gera ist wirklich herausragend gut. Das zweite Mal haben wir das Orchester in der Brüderkirche Altenburg sehen dürfen. Dorthin wurde das Konzert verschoben, da am Gebäude des Landestheater Altenburg derzeit umfangreiche Renovierungs-Arbeiten getätigt werden.
Aktuelle Renovierungen am Konzerthaus
Derzeit finden umfangreiche Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen am Theater statt. Daher wurde für den Spielbetrieb eine Interimslösung in einem beheizten Theaterzelt an der Teichpromenade 36, 04600 Altenburg geschaffen (siehe Karten unten). Hier finden auch weiterhin großartige Aufführungen wie Konzerte, Musicals, Operette, Schauspiel, Theater sowie das Puppentheater statt.
Karten für die Veranstaltungen kannst du direkt hier über die Homepage des Theaters erwerben. Zudem gibt es einen Verein, der sich um den Erhalt und die Unterstützung der Theater Altenburg und Gera sorgt: Gesellschaft der Theater und Konzertfreunde.
Musik Interessierte sollten auf jeden Fall noch einen Abstecher ins nahe gelegene Leipzig machen. Die Stadt von Bach und Mendelssohn wartet mit tollen Ausstellungen, Museen und Konzerten auf.